Vielleicht haben Sie es schon einmal bemerkt: eine gelbe, gelartige Flüssigkeit oben auf Ihrem gesunden Myzel. Was ist das genau und was können oder sollten Sie dagegen tun? Wir nennen sie Metaboliten. Einige stempeln es als eine Kontamination des Substrats ab, während andere überzeugt sind, dass es sich um einen natürlichen Abwehrmechanismus des Myzels handelt, vergleichbar mit weißen Blutkörperchen beim Menschen. Letzteres ist die naheliegendste Theorie.
Beim Anbau auf Kaffeesatz werden Metaboliten am häufigsten beobachtet. Nicht ganz zufällig ist dies eine Anbaumethode mit der höchsten Chance auf Kontamination, da Kaffeesatz nie wirklich steril ist. Der Erfolg bei dieser Anbaumethode ist hauptsächlich der enormen Kraft der (grauen) Austernpilze zu verdanken. Diese sind so aggressiv, dass sie praktisch überall wachsen. Wenn das Myzel eine potenzielle Infektion bemerkt, wird es Metaboliten absondern, um diese zu bekämpfen. Also super praktisches Zeug, diese gelbe Flüssigkeit auf Ihrem Bruth!
Was sollten Sie tun? Unserer Meinung nach absolut nichts, denn den natürlichen Abwehrmechanismus von Pilzen zu entfernen, ist nicht so klug. Wie der Mensch ist auch das Myzel ein intelligentes "Wesen", das viele Dinge selbst reguliert. Worauf Sie jedoch achten sollten, ist das Besprühen Ihres Substrats. Wenn eine Infektion das Myzel angreift, ist stehendes Wasser der perfekte Nährboden für diese Infektion. Sorgen Sie für einen sehr feinen Nebel, um das Myzel feucht zu halten, aber lassen Sie es keine Pfützen bilden. Sie riskieren, dass Ihr kräftiges Myzel auf diese Weise dennoch der Infektion unterliegt, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen.